Vielen Dank, lieber Sven Thielmann für die schöne und einfühlsame Kritik im aktuellen FONOFORUM 5/24:
Es kommt im Jazz ja eher selten vor, dass man „getrommelt und gepfiffen“ jubeln kann. Da aber das Klavier der aus Südkorea stammenden und in Australien lebenden Sophie Min den Perkussionsinstrumenten zuzurechnen ist, passt es bestens für das im Untertitel „The Art of The Duo Vol. 2“ genannte Album des hier nur Flöte spielenden Saxofonisten Heinrich von Kalnein. Nach dem Vol. 1 sucht man übrigens fast vergebens, um schließlich „Dreamliner“ mit dem Pianisten Michael Abene von 2015 zu entdecken. Waren es damals spontane Zwiegespräche in duftiger Pracht, verweben sich nun rein melodiös, geradezu klassisch ausgespielte Flötenklänge mit pointiert perlenden, gelegentlich aufbrausenden Pianomotiven zu organisch atmender Vertrautheit in heiter-entspanntem Spielfluss.
Ganz ohne Überwältigungsartistik bezaubern die filigranen, von Sophie Min komponierten Dialoge durch ihre schwebende Leichtigkeit, von Heinrich von Kalnein mit seiner Flöte unaufdringlich emotional beseelt.